In der Verwaltung des Kantons Bern verdienen Frauen und Männer bei gleichwertiger Arbeit annähernd gleich viel. Das hat eine statistische Analyse ergeben, deren Ergebnisse nun vorliegen. Die Untersuchung wurde mit dem Instrument «LOGIB» (Lohngleichheitsinstrument Bund) durchgeführt. Zwar verdienen Frauen bezogen auf den durchschnittlichen Bruttolohn 12,4 Prozent weniger als die Männer. Ein wesentlicher Teil dieser Differenz ist aber auf nichtdiskriminierende, objektive Faktoren zurückzuführen. So sind die Mitarbeiterinnen durchschnittlich jünger als die Mitarbeiter und weniger lang beim Kanton tätig. Tendenziell übernehmen Männer nach wie vor Stellen mit höheren Anforderungen. Andererseits ist der Frauenanteil bei Stellen ohne Kaderaufgaben grösser.
Nichtdiskriminierende Faktoren führen zu Lohndifferenz
Unter Berücksichtigung dieser Faktoren verbleibt eine Lohndifferenz zuungunsten der Frauen von 2,3 Prozent. Sie ist vergleichbar mit den Werten anderer öffentlicher Verwaltungen und liegt deutlich unter der durch den Bund im Beschaffungswesen angewandten Toleranzschwelle von fünf Prozent. Weitergehende Analysen zeigen, dass ein Teil der verbleibenden Differenz von 2,3 Prozent durch nichtdiskriminierende Faktoren erklärt werden kann. Dies betrifft vor allem Lohnunterschiede, die sich aus der Entschädigung für Arbeitseinsätze in der Nacht- oder an Wochenenden ergeben. In der kantonalen Verwaltung sind davon vorwiegend Männer betroffen. Ein Grossteil sind Angehörige der Kantonspolizei. Ohne Berücksichtigung dieser Entschädigungen beträgt der Lohnunterschied noch 1,5 Prozent.
Der Regierungsrat nimmt die vorliegenden Ergebnisse mit Befriedigung zur Kenntnis und erachtet sie auch als Bestätigung dafür, dass die geschlechtsunabhängige Konzeption des Lohnsystems zum Tragen kommt. Er erachtet das Resultat aber auch als Ansporn, um eine weitere Angleichung der Löhne zu erreichen. Um dies zu erreichen hat er unter anderem die Verwaltung beauftragt, die Resultate der Lohngleichheitsprüfung im Rahmen der Lohnmassnahmen 2019 mit zu berücksichtigen.